I 666 Bankhaus Reinhold Steckner, Halle (Saale), 1855-1943 (Bestand)[Location: Merseburg]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:I 666
Benutzungsort:Merseburg

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Bankhaus Reinhold Steckner, Halle (Saale)
Laufzeit/Datum (detailliert):1855 - 1943
Laufmeter:0.40
Findhilfsmittel:Findbuch
Registraturbildner:Das Bankhaus Reinhold Steckner wurde zum 1. Nov. 1855 in Halle als drittes Bankgeschäft neben H. F. Lehmann und A. Barnitson und Co. eröffnet. Steckner hatte ursprünglich in Lützen ein Tuch-, Ausschnitt- und Materialwarengeschäft betrieben und durch die Verbindung mit Vertretern der dortigen Landwirtschaft Einsicht in Bankgeschäfte gewonnen.
Die Bank fungierte vor allem als Kreditinstitut für die sich rasant entwickelnde Industrie der Region, betrieb Diskont- und Wertpapiergeschäfte. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit lag auf dem Gebiet des Eisenbahnwesens und des Braunkohlenbergbaus. Steckner zählte zu den Mitbegründern der Werschen-Weißenfelser Braunkohlen AG und übernahm 1966 den Vorsitz von dessen Verwaltungsrat. Er war außerdem im Aufsichtsrat zahlreicher bedeutender Industrieunternehmen der Region vertreten. Ab den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts bis zum 1. Weltkrieg gehörte das Bankhaus zu den führenden Banken der Stadt Halle. Nach dem Tod des Firmengründers 1894 führten dessen Söhne das Geschäft weiter, welches 1918 76 Angestellte beschäftigte. Zum 1. Mai 1930 übernahm die Dresdner Bank das Bankhaus Steckner und führte es als Filiale weiter.
Bestandsinformationen:Bestandsinhalt: Gesellschaftsverträge.- Personalbuch.- Grundstücksakte.- Inventurunterlagen.

Die Akten wurden 1974 vom Verwaltungsarchiv der Staatsbank, Bezirksdirektion Halle, an das Staatsarchiv Magdeburg übergeben, zusammen mit der Findkartei des Verwaltungsarchivs. 1994 wurde der Bestand dem neu gegründeten Landesarchiv Merseburg (heute Abt. Merseburg des Landeshauptarchivs Sachsen-Anhalt) übergeben. Hier erfolgte 2002 die Retrokonversion der Verzeichnungskartei, 2014 eine Erschließungsverbesserung und Überarbeitung der Gliederung.
Zusatzinformationen:Erstes Geschäftsgebäude war das Haus Kleinschmieden Nr. 2, 1868 übernahm Steckner vom Buchhändler Gustav Schwetschke das Haus Marktplatz 19. 1888/89 ließ das Bankhaus ein neues Geschäftsgebäude unter der Adresse Marktplatz 19 errichten, welches 1895/96 noch durch einen Erweiterungsbau ergänzt wurde.
Der Firmengründer Reinhold Steckner war langjähriger Vorsitzender der Industrie- und Handelskammer Halle, sein Sohn Emil übte dieses Amt 1902 – 1922 aus.
Im Bestand I 107 Halle sind der mit der Dresdner Bank abgeschlossene Übernahmevertrag (Nr. 14) sowie Akten über Vorbereitung und Abwicklung der Übernahme einschließlich des damit verbundenen Personalabbaus überliefert (Nr. 2, 22).
Literatur: Karl Kleine, Die Entwicklung des halleschen Bankgewerbes, Jena 1910.
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=373142
 
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