Identifikation |
Signatur: | M 402 |
Benutzungsort: | Dessau |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Reichsbahnausbesserungswerk Dessau |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1927 - 1992 |
Laufmeter: | 8.50 |
Findhilfsmittel: | Findbuch (2017); Fotos unerschlossen |
Registraturbildner: | Nach 6-jähriger Bauzeit nahm am 2. Dezember 1929 das Dessauer Ausbesserungswerk als eine Betriebsabteilung des Reichsbahnausbesserungswerkes Halle mit einer Belegschaftsstärke von 180 Personen seine Arbeit auf. Nachdem zunächst im Werk die Elektrolokomotivbaureihen E 01, E 06, E 30, E 71 und E 77 das Tätigkeitsfeld des Werkes bestimmten, folgten in den 1930er Jahre kleine Verbrennungsmotorlokomotiven (bis 100 PS), Verbrennungsmotortriebwagen, Omnibusse und deren Anhänger sowie andere Personenkraftwagen. Einem Beschluss der Deutschen Reichsbahn zufolge erlangte das Werk am 1. August 1933 seine Eigenständigkeit, wobei die Belegschaft mittlerweile bereits auf über 400 Mitarbeiter angestiegen war. Die Vermietung von Grundstückflächen an die Junkerswerke in dieser Zeit machte eine Umstrukturierung der Nutzungsflächen mit einigen Neubaumaßnahmen erforderlich. So entstanden bis 1936 zwei Verwaltungsgebäude, eine Kantine, eine Werkhalle für Triebwagen, ein Verbrennungsmotorprüfstand, ein Prüffeld für Triebwagen sowie eine Außenschiebebühne. Trotz der durch die Bombardements im Jahre 1945 erlittenen großen Kriegsschäden arbeiteten im Oktober 1945 bereits wieder 845 Mitarbeiter (Februar 1945: 1589) an der Reparatur von Lokomotiven und Wagen. Weil das Werk aber im Krieg auch Teile für die Junkersflugzeuge gefertigt hatte, wurde es 1946 Opfer von Demontagemaßnahmen, in deren Folge 85 Prozent der Ausrüstung verloren ging und in in die Sowjetunion versandt wurde. Erst Ende 1952 mit der Rückführung beschlagnahmter Elektrolokomotiven, Anlagen, Ersatzteilen und Fahrzeugen der elektrischen Zugförderung aus der Sowjetunion wurde die Instandhaltung von Elektrolokomotiven im Werk Dessau wieder aufgenommen. Neben der Instandhaltung kam im Jahr 1960 eine weitere Aufgabe hinzu. Das Werk verpflichtete sich zum Neubau von Kleinlokomotiven (Kö) der Leistungsgruppe II. In Bezug auf die nach 1965 vorangetriebene Dieselantriebstechnik in der DDR nahm das RAW Dessau, welches seit 11. Juni 1966 den Namen "Otto Grotewohl" inne hatte, eine führende Rolle als Indienststeller bzw. Instandhalter für Diesellokomotiven ein. Mit der voranschreitenden Elektrifizierung der Strecken wandelte sich das Werk in den 80er Jahren schließlich zum reinen Elektrolokomotivenwerk. Nach der politischen Wende in der DDR übernahm das Werk, das in dieser Zeit mit einem Bestand von über 2000 Mitarbeitern einenn Höchststand erreichte, auch Ausbesserungsarbeiten für die Bundesbahn. Seit dem 1. Januar 1994 gehört das Werk zur Fahrzeuginstandhaltung der Deutschen Bahn. |
Bestandsinformationen: | Der Bestand wurde dem damaligen Landesarchiv Merseburg in den Jahren 1994 und 1995 von der Deutschen Bahn AG übergeben. 2011 wurde er an die Abt. Dessau des Landeshauptarchivs übergeben und 2017 verzeichnet. |
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=369750 |
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