Identifikation |
Signatur: | I 452 |
Benutzungsort: | Dessau |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Likörfabrik Max Friedrich Oranienbaum |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1894 - 1925 |
Laufmeter: | 0.10 |
Findhilfsmittel: | Findbuch 2013 (online recherchierbar) |
Registraturbildner: | Die Likörfabrik Max Friedrich, Oranienbaum, wurde 1828 unter dem Namen Gaudig & Friedrich (Otto Gaudig und Carl Friedrich) gegründet. Zum 1.10.1861 erfolgte die Umwandlung in eine OHG. 1893 spaltete sich die Firma unter dem Namen Likörfabrik Max Friedrich ab und spezialisierte die Produktion weiterhin. Die Firma besaß das Privileg, aus den Orangenblüten der Herzoglichen Orangerie einen "Orange-Bitter" (bspw. Sorte "Mafridor") herstellen zu dürfen. Hinzu kamen Eigenmarken, wie Magenbitter "Simson" oder "Oranier". Exportiert wurde bis in die deutschen Kolonien und an den russischen Zarenhof. Die Gebäude befanden sich Am Markt 8-10 und bestanden aus einem Wohnhaus mit dahinter liegendem Fabrikgebäude. 1896 erhielt die Firma das Prädikat "Hoflieferant". Die Teilnahme an zahlreichen Ausstellungen und Messen ist durch die Auszeichnungen in den Firmenkopfbögen dokumentiert. Nach dem Tode von Max Friedrich 1922 übernahm seine Witwe Helene, geb. Kahleyß, als Alleinerbin die Firmengeschäfte. Die Fabrik war regional fest etabliert. 1924 bis 1928 verschuldeten jedoch eingestellte Geschäftsführer große Verluste, bis die Töchter Magarete, Ilse, Magdalene und Editha als Gesellschafter gemeinsam mit der Witwe die Geschäfte übernahmen, wobei Margarete und Ilse vor Ort waren. Ab 1934 stabilisierte sich die Geschäftslage. Im Januar 1937 starb Helene Friedrich und in der Folgezeit führten die Töchter die Firma fort. Umfangreiche Veränderungen wurden vorgenommen: die Wohngebäude ausgebaut und vermietet, Aufwendungen für Reklame getätigt und neue Flaschen eingeführt. Mit Ausbruch des Krieges war das Unternehmen auf Zuteilung von Sprit und Zucker angewiesen und die Waren mussten durch die Kunden abgeholt werden. Per Gesetz unterlag die Likörfabrik ab Dezember 1941 einem Verkaufsverbot, was die Stillegung des Betriebes zur Folge hatte. Warenvorräte wurden beschlagnahmt, worüber künftig der Reichsnährstand verfügte. Anfang 1942 bemühte sich die Firma um eine Zulassung als Verteiler, so dass die Firma nun ein Teilgebiet der Kreisbauernschaft Dessau mit Spirituosen versorgte. Dies beinhaltete die Anlieferung von Fertigfabrikaten an Gastwirte, Einzelhändler etc. Die Produktion wurde nach dem Krieg fortgesetzt und 1955 eingestellt. |
Bestandsinformationen: | Der Teilbestand wurde der Abteilung Dessau des Landeshauptarchivs Sachsen-Anhalt 2013 aus privatem Besitz übergeben. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: I 94, Oranienbaum, Nr. 11 Kreditakte Firma Max Friedrich, Likörfabrik, Oranienbaum, 1932-1943 (Akte)
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=1867181 |
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