Identifikation |
Signatur: | M 541 Eckartsberga |
Benutzungsort: | Merseburg |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Jugendwerkhof "Rudolf Breitscheid" Eckartsberga |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1950 - 1992 |
Laufmeter: | 3.00 |
Registraturbildner: | Mit Kabinettsorder vom 19. Febr. 1848 überließ König Friedrich Wilhelm von Preußen die ungenutzten Gebäude des ehemaligen preußischen Hauptzollamtes bei Eckartsberga einem christlichen Verein zu Merseburg zur unentgeltlichen Nutzung. Voraussetzung war, dass die Gebäude zur Errichtung einer Beschäftigungs- und Erziehungsanstalt für Kinder und Jugendliche genutzt wurden. Schon am 1. Okt. 1848 zogen die ersten Knaben ein. Von nun an stand das Heim ganz im humanitären Sinne der Inneren Mission und diente der Erziehung verwahrloster, elternloser und straffälliger Knaben, später auch zur Lehrlingsausbildung. Zeitweise war es auch Bruderseminar und Lehrausbildungsstätte. 1933 - 1945 wurden die Ziele und Methoden der Erziehung im Eckartshaus durch den Staat bestimmt. Mit Rundschreiben 73/49 der Landesregierung Sachsen-Anhalt, Ministerium für Volksbildung erhielt das bisherige Eckartshaus im Jahre 1949 den Namen „Rudolf-Breitscheid-Heim“. Mit Beschluss-Nr. 122-19/64 des Rates des Bezirkes Halle vom 27. Aug. 1964 wurde das Heim als Jugendwerkhof für Hilfsschüler politisch-pädagogisch vom Rat des Kreises Naumburg durch den Rat des Bezirkes Halle übernommen und war ab 1. Jan. 1965 dem Rat des Bezirkes Halle direkt unterstellt. In den 80er Jahren erfolgte auch die Aufnahme von Schülern der POS, die die Schule in Eckartsberga besuchten und dort ihren Abschluss machen konnten. Im März 1990 erfolgte die Umbenennung in „Jugendheim“. Als Einrichtung des Landes Sachsen-Anhalt, Ministerium für Soziales, begann eine innere Umprofilierung. Auf der Basis der Freiwilligkeit erfolgt im Jugendheim eine Ausbildung von männlichen und weiblichen Jugendlichen in verschiedenen Berufen. 1995 ging das Jugendheim in die evangelische Kirche oder Stiftung ein. Der letzte Jugendliche wurde im Jahr 2000 aus der Einrichtung entlassen. Mit Schließung des „Jugendheimes“ verlor die Stadt Eckartsberga seinen größten Arbeitgeber. (Auszug aus der Stadtchronik "1000 Jahre Eckartsberga") |
Bestandsinformationen: | Unterlagen des ehemaligen Jugendwerkhofes Eckartsberga existieren nicht mehr. Durch Mitarbeiter des Kreisarchivs Burgenlandkreis in Naumburg wurde bei der Schließung des Jugendwerkhofes lediglich die "Kartei der Jugendlichen" gesichert und übernommen. Diese Unterlagen enthalten i.d.R. die wichtigsten Angaben zur Person (Name, Geburtsort, Geburtsdatum, Wohnort), Dauer des Aufenthaltes sowie zu den familiären Verhältnissen und Gründen für die Einweisung in den Jugendwerkhof (Einweisungsbeschlüsse). Außerdem geben sie Auskunft über frühere Aufenthalte der Jugendlichen in anderen Jugendhilfeeinrichtungen. Auf Grund der Zuständigkeit der Abteilung Merseburg des Landesarchivs Sachsen-Anhalt für die Überlieferung des ehemaligen Jugendwerkhofes Eckartsberga wurde die Kartei im Jahre 2010 durch das Kreisarchiv Naumburg dem hiesigen Archiv übergeben. |
Zusatzinformationen: | kein Aktenbestand, nur "Kartei der Jugendlichen" |
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=1219350 |
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