Identifikation |
Signatur: | Slg. 1, B VII |
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Form-/Inhaltsangaben |
Titel: | Messtischblätter des Preußischen Generalstabs von dem Territorium der Provinz Sachsen und von Anhalt, den thüringischen Staaten sowie angrenzenden Gebieten |
Laufzeit/Datum: | 1847 - 1878 |
Laufzeit/Datum (detailliert): | 1847 - 1878, (1903) |
Zusatzinformationen: | Von der preußischen Uraufnahme liegen in der Allgemeinen Kartensammlung der Abteilung Magdeburg nur die ab 1868 in einfarbiger Ausgabe durch das preußische Handelsministerium als Lithographie veröffentlichten Meßtischblätter vor. Sie stammen aus der Aufnahme des Preußischen Generalstabs von 1850-1860 (Ausnahme: Bl. 427b Gersfeld in der Aufnahme aus dem Jahr 1869), die wenigen älteren Blätter resultieren aus der Vermessung durch die Landesaufnahmen anderer deutscher Staaten. Das bei der Vermessung zum Einsatz gebrachte Aufnahmeverfahren im Gelände mittels Messtisch und Kippregel gab den Karten den Namen "Meßtischblatt", der bis heute für ein topographische Karte des Maßstabs 1 : 25.000 steht. Das bearbeitete Gebiet hatte in etwa eine Größe von 122 km². In Preußen verblieb die Aufgabe der Landesvermessung noch bis zum Ende des 1. Weltkriegs beim Militär (s. a. Gliederungsgruppen Slg. 1, B IX und B IXa).
Die Blätter des Kartenwerks decken das Territorrium der Provinz Sachsen und der Thüringischen Staaten, den westlichen Teil der Provinz Brandenburg, Teile der Provinzen Hessen-Nassau und Hannover sowie von Anhalt und Braunschweig ab. Nach einer vom preußischen Handelsministerium 1874 herausgegebenen Übersicht waren bis zu diesem Zeitpunkt von den 463 zur Veröffentlichung vorgesehenen Blättern 325 erschienen, die Herausgabe der noch fehlenden 138 Blätter stellte das Handelsministerium ein (vgl. auch Titelblatt mit Blattschnittübersicht).
Anhand der Meßtischblätter lässt sich insbesondere der Landschaftszustand vor der Industrialisierung rekonstruieren, während die Drucke aus der Neuaufnahme (s. Gliederungsgruppe Slg. 1, B IXa) den Zustand nach den Gemeinheitsteilungen und damit den Umbruch in der Agralandschaft sowie die Industrialisierung mit dem neuen Verkehrsnetz (Eisenbahn, Straßen) und den ersten Ausbau von Siedlungen zeigen. Aus den bis 1841 unveröffentlichten Urmeßtischblättern wurden die kleinmaßstäbigen Generalstabskarten für die westlichen und östlichen preußischen Provinzen abgeleitet (Topographische Karte der Provinz Westphalen und der Rheinprovinz in 72 Blättern, 1841-1855, Maßstab 1 : 80.000 und Topographische Karte vom Preußischen Staat in 338 Blättern, Maßstab 1 : 100.000). Die farbigen Originale von 1822 ff. (handgezeichnete Unikate) verwahrt die Staatsbibliothek zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Literatur.: Degener, H.: Geschichtliche Entwicklung der amtlichen Preußischen Gradabteilungsblätter, in: Mitteilungen des Reichsamtes für Landesaufnahme, 1930/31, Nr. 2, S. 95 Vogel, Carl: Die vom Königl. Preussischen Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten herausgegebenen Meßtischblätter der Generalstabs-Aufnahmen, in: Petermanns Mitteilungen, Bd. 19, 1873
Unter der Rubrik digitale Repräsentationen kann das Kartenbild geöffnet werden. Die Bestellung der Karten erfolgt mit der im Feld Lagerungssignatur angegebenen Signatur. |
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URL: | https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=1070776 |
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