Z 112 Landesforstverwaltung, 1895-1948 (Bestand)[Location: Dessau]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:Z 112
Benutzungsort:Dessau

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Landesforstverwaltung
Laufzeit/Datum (detailliert):1895 - 1948
Laufmeter:4.30
Findhilfsmittel:Findbuch 2007 (online recherchierbar)
Registraturbildner:Bis zur Verwaltungsreform von 1932 gehörte die Forstverwaltung in Anhalt in das Ressort der 1874 gebildeten Mittelbehörde Finanzdirektion. Ihr nachgeordnet waren zum damaligen Zeitpunkt die Forstrevierverwaltungen Dessau, Haideburg, Sollnitz, Rossdorf, Nedlitz, Coswig, Serno, Aderstedt, Gernrode, Harzgerode, Güntersberge, Wörlitz und Lindau.
Mit der Ersten Verordnung zur Umbildung und Vereinfachung der Verwaltung vom 04.07.1932 wurden die Mittelbehörden aufgelöst und ihre Aufgaben fünf neu geschaffenen Abteilungen des Staatsministeriums Dessau, der obersten staatlichen Behörde, übertragen. Für die Landesforstverwaltung war zunächst die Unterabteilung C der Abteilung Finanzen zuständig. Im Zuge von Aufgabenverschiebungen zwischen der Abteilung Finanzen und der Abteilung Wirtschaft im Jahr 1936 änderte sich die Bezeichnung der Unterabteilung von C in B. Die früher der Finanzdirektion nachgeordneten Forstrevierverwaltungen waren nunmehr dieser Abteilung unterstellt. Die Mehrzahl der Forstrevierverwalltungen hatte in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts – offenbar in Abhängigkeit von der Größe ihres Zuständigkeitsbereichs und der Qualifikation des jeweiligen Leiters – die Bezeichnung „Staatsoberförsterei" erhalten. Die Unterabteilung C bzw. später B trug ab sofort die Bezeichnung „Anhaltisches Staatsministerium, Abteilung Finanzen, Landesforstverwaltung“. Aus den bisherigen Forstrevierverwaltungen wurden Anhaltische Forstämter, die in ihrem Bereich für mehrere Revierförstereien und teilweise auch für Forstwarte zuständig waren.
Im Jahre 1937 waren der "Abteilung Finanzen, Landesforstverwaltung" die staatlichen Forstämter Nedlitz, Coswig, Serno, Dessau, Haideburg, Sollnitz, Aderstedt, Gernrode, Harzgerode und Güntersberge sowie die Stiftungsreviere der Theater- und Joachim-Ernst-Stiftung (Forstämter Wörlitz, Roßdorf und Lindau) nachgeordnet. Letztere waren auf Grund einer Vereinbarung zwischen der Herzoglichen Treuhandverwaltung und dem Anhaltischen Staatsministerium vom 24.12.1928 am 01.01.1929 in staatliche Verwaltung übergegangen. Die Struktur blieb so im Wesentlichen bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 bestehen. Als Nachfolgebehörde der Landesforstverwaltung ist das 1945 gebildete Bezirksforstamt Dessau anzusehen.
Bestandsinformationen:In den 50er, 60er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts übernahm das damalige Landesarchiv Oranienbaum zahlreiche Akten verschiedener anhaltischer Forstbehörden, u.a. auch der anhaltischen Landesforstverwaltung. Der Bestand wurde bei Neuverzeichnungen im Jahre 1999 gebildet. Die vorher bereits erschlossenen Akten fanden Eingang in den Archivbestand "Z 117-7 Finanzdirektion. Forstsachen 2" und sind darin auch heute noch enthalten.
Die Quellenüberlieferung der anhaltischen Forstverwaltung und der ihr nachgeordneten Forstbehörden ist im Gegensatz zu der anderer anhaltischer Behörden aus der NS-Zeit relativ umfangreich. Anhand der vorhandenen Unterlagen lassen sich u.a. Informationen über allgemeine Veränderungen in der anhaltischen Behördenorganisation, über die Personal- und Siedlungspolitik (Schaffung von Reichsheimstätten), den verstärkten Einsatz des Freiwilligen Arbeitsdienstes und von Kriegsgefangenen in der Forstwirtschaft oder über den Erwerb von Forstflächen durch den Reichswehrmachtfiskus zum Ausbau von Militärstandorten während dieser Zeit nachvollziehen.
Zusatzinformationen:Die o.g. Karten sind in Akteneinheiten enthalten bzw. daraus aus konservatorischen Gründen herausgelöst worden.
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=192325
 
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