H 198 Gutsarchiv Sankt Ulrich, 1783-1950 (Bestand)[Location: Wernigerode]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:H 198
Benutzungsort:Wernigerode

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Gutsarchiv Sankt Ulrich
Laufzeit/Datum (detailliert):1783 - 1950
Laufmeter:5.00
Findhilfsmittel:Findbuch von 1961 (online recherchierbar)
Registraturbildner:Sankt Ulrich gehört zur Stadt Mücheln (Geiseltal), Saalekreis, Sachsen-Anhalt.

Der alte ludowingische Besitz um die Neuenburg bei Freyburg an der Unstrut kam 1247 mit der Landgrafschaft Thüringen an die Wettiner. 1349/50 erscheint das Amt als „districtus Nuenburgensis“. Als Teil des Amtes wurde Sankt Ulrich 1485 albertinisch, 1547 kursächsisch und war 1657–1746 dem Herzogtum Sachsen-Weißenfels zugeordnet. 1815 fiel es an Preußen und gehörte dort 1816–1945 zur Provinz Sachsen.

Das Pfarrdorf Sankt Ulrich beherrschte eine im 15./16. Jh. vielleicht auf älteren Grundlagen errichtete Wasserburg, die im Barock zu einer Schlossanlage mit Park weiterentwickelt wurde. Sie war Sitz eines 1812 als altschriftsässig bezeichneten Rittergutes, bei dem 1827 die Patrimonialgerichtsbarkeit über Sankt Ulrich, Gehüfte, Schmirma, Stöbnitz (mit einem von Sankt Ulrich aus verwalteten Rittergut) und den Gasthof Untersorge ebenso wie das Kirchenpatronat über Sankt Ulrich lagen.

Besitzer von Sankt Ulrich waren spätestens seit 1528 die von Breitenbauch, die es aufgrund von Schulden 1764 versteigern lassen mussten. Nach einer kurzen Besitzphase durch Friedrich Wilhelm von Witzleben erwarb 1770 Johann Heinrich von Helldorff das Gut, das zu einem Stammsitz der schwarzen Linie dieser Familie wurde. Es blieb bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 in Familienbesitz.
Bestandsinformationen:Auf dem Geschlechtstag am 28. Oktober 1871 wurde der Beschluss gefasst, "auf sorgfältige Verwahrung, Ordnung und Verzeichnung der gemeinschaftlichen Familienakten, Urkunden und Nachrichten Bedacht zu nehmen".
Zwecks Aufstellung einer Geschlechtsrolle und Errichtung eines Familienarchivs wurde auf dem Geschlechtstag am 21. Oktober 1879 bestimmt, dass das Familienarchiv das Geschlechtsregister mit den dazugehörigen Urkunden führt und aufbewahrt, ebenso die Originale der Familienverträge und die zur laufenden Geschäftsführung nicht mehr erforderlichen Akten nach genau zu führenden Verzeichnissen verwaltet.

Rund 9 laufende Meter dieses Familienarchivs wurden bei Nachforschungen nach Unterlagen zur Geschichte der Landarbeiterbewegung durch Mitarbeiter des Zentralvorstandes der Gewerkschaft Land und Forst auf dem Boden des Gutsgebäudes zu Sankt Ulrich vorgefunden und nach Berlin überführt. Dort sollten die Akten einer Auswertung durch die Gewerkschaft zur Verfügung stehen. Jene Akten wurden mit einem Aktenverzeichnis von der Gewerkschaft Land und Forst am 24. März 1961 dem damaligen Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam übergeben, das diese zuständigkeitshalber weiter an das damalige Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt in Magdeburg abgab.

Das durch den Zentralvorstand der Gewerkschaft Land und Forst angefertigte Aktenverzeichnis konnte mit den dort gebildeten Sachgruppen nicht als Findbuch dienen. Aus diesem Grund erfolgte im Jahre 1961 eine Neuordnung und Verzeichnung des Bestandes sowie die Erstellung des vorliegenden Findbuches.
Im November 2016 erfolgte die Retrokonversion der Verzeichnungsinformationen.

Der Bestand wird im Landesarchiv Sachsen-Anhalt als Depositum verwahrt.
Zusatzinformationen:Literatur:
Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
D 14 Amt Freyburg, 1552-1899 (Bestand)
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4784
 
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