H 114 Gutsarchiv Kalbsrieth, 1531-1940 (Bestand)[Location: Wernigerode]

Archive plan context


Identifikation

Signatur:H 114
Benutzungsort:Wernigerode

Form-/Inhaltsangaben

Titel:Gutsarchiv Kalbsrieth
Laufzeit/Datum (detailliert):1531 - 1940
Laufmeter:3.35
Findhilfsmittel:Findbuch von 1964 (online recherchierbar)
Registraturbildner:Kalbsrieth ist eine Gemeinde im Kyffhäuserkreis, Freistaat Thüringen.

Kalbsrieth gehörte 1426 zur Pfalzgrafschaft Sachsen bzw. zu dem aus ihr hervorgegangenen Amt Allstedt. Dieses wurde 1423 kursächsisch (ernestinisch), kam 1547 an die albertinische Kurlinie und ging 1554 zurück an die Ernestiner. 1369–1496 wurde das Amt an die Herren von Querfurt und 1526–1575 an die Grafen von Mansfeld weiter verlehnt und zeitweilig an die Grafen zu Stolberg verpfändet. Nach Zugehörigkeit zu verschiedenen ernestinischen Fürstentümern gelangte es 1741 an Sachsen-Weimar, gehörte 1920–1945 zum Freistaat Thüringen und 1945–1952 zum Land Sachsen-Anhalt.

Ulrich Kalb erscheint 1454 als Käufer von Dorf und Hof Kalbsrieth und wird 1465 in einem kursächsischen Lehnsbrief als querfurtischer Afterlehnsträger genannt. Die vielleicht schon 1426 hier ansässige Familie von Kalb, deren prägende Rolle für die Ortsgeschichte in der 1556 belegten Namensform Kalbsrieth zum Ausdruck kommt, besaß das mit Patrimonialgericht und Kirchenpatronat ausgestattete Rittergut noch im 19. Jh.

Zu den bedeutenden Bewohnern des Gutes gehörte die mit Friedrich Schiller befreundete Dichterin Charlotte von Kalb, die in Kalbsrieth ihren Schwiegervater Alexander Ludwig von Kalb, Kammerpräsident von Sachsen-Weimar, bis zu dessen Tod 1792 pflegte. 1821 verkauften die von Kalb das Gut an den preußischen General Ludwig Freiherr von Wolzogen. Aus seiner Familie ging es um 1882 durch die Heirat der Hildegard Freiin von Wolzogen an die Freiherren von Stockhorn (auch: Stockhorner von Starein) über. Sie veräußerten das Gut 1908 an Hans Büchner aus Artern, dessen Familie bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 in Besitz des Gutes blieb. Von der Mitte des 18. Jahrhunderts an war das Gut fast durchgängig verpachtet.
Bestandsinformationen:Das Gutsarchiv Kalbsrieth wurde im Zuge der Bodenreform 1949 vom damaligen Landeshauptarchiv Magdeburg übernommen.
Die Ordnung und Verzeichnung des Bestandes erfolgte im Jahre 1964.
Zusatzinformationen:Literatur:
Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, bearb. von Jörg Brückner, Andreas Erb und Christoph Volkmar (Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), Magdeburg 2012.
 

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URL:https://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=4729
 
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